Skip to main content

Schulleben

SOS Box - Kinder und ihre Gefühle

Im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres hat die Praktikantin der Primarstufe 5 gemeinsam mit den Schüler*innen  eine "SOX-Box" angefertigt, die die Kinder im Umgang mit ihren Gefühlen unterstützen soll. Als Abschluss wurde nun dieser Beitrag für die Homepage erstellt, der Eltern und Sorgeberechtigten hilfreiche Tipps für die Umsetzung zu Hause aufzeigt. Unter dem Artikel ist ein PDF mit einer detaillierten Anleitung zu finden.

 

Wie Kinder mit Gefühlen umgehen – und wie Eltern helfen können

Gefühle gehören zum Leben dazu!

Alle Menschen haben Gefühle – Freude, Wut, Angst, Trauer oder Aufregung.
Bei Kindern sind diese Gefühle manchmal besonders stark und es muss erst ein Umgang mit ihnen gelernt werden.

Dies wird Emotionsregulation, also das Regeln oder Steuern von Gefühlen, genannt.

Warum ist der Umgang mit Gefühlen für Kinder oft schwer?

Viele Kinder zeigen starke Reaktionen, wenn sie traurig, wütend oder überfordert sind. Sie schreien, ziehen sich zurück oder werden unruhig.
Das ist meist ein Zeichen dafür, dass sie beim Umgang mit ihren Gefühlen Hilfe brauchen.

Dafür kann es verschiedene Gründe geben:

  • Das Gehirn von Kindern ist noch in der Entwicklung.
  • Manche Kinder finden keine Worte für das, was in ihnen vorgeht.
  • Kinder brauchen Zeit und Orientierung, um den Umgang mit Gefühlen zu lernen – gute Vorbilder und eine liebevolle Begleitung helfen dabei.
  • Einige Kinder reagieren besonders empfindlich auf Reize wie Lärm, Licht oder Berührungen.
  • Manche Kinder fühlen sich in manchen Situationen unsicher.

Was können Eltern tun?

Eltern können ihren Kindern helfen, mit Gefühlen besser umzugehen. Hilfreich sind dabei eine ruhige Art, Verständnis und klare Regeln. Sie können auch mit ihrem Kind über Gefühle sprechen und sie gemeinsam benennen. Das Kind soll lernen: „Was fühle ich – und was kann ich tun?“

Eltern können dabei eine wichtige, stärkende Rolle spielen – ganz ohne perfekt sein zu müssen.

 

Projekt an unserer Schule: Die SOS-BOX

Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern wurde eine kleine Box gestaltet. In diese Box kommen Dinge, die dem Kind in schwierigen Momenten helfen.

Beispiele:

  • Kuscheltier
  • Anti-Stress-Ball
  • Bilder von der Familie
  • beruhigende Düfte
  • kleine Spiele oder Malbücher
  • Karten mit Gefühlen
  • Karten mit Mut-Mach-Sätzen
  • Progressive Muskelentspannung

Die SOS-Box wurde mit den Schülerinnen und Schülern eingeführt und die unterschiedlichen Möglichkeiten durchgegangen. Gemeinsam wurde entschieden, was in die Box kommt. Im Klassenraum wird ein ruhiger Ort für die Box ausgewählt. Die SOS-Box darf dann genutzt werden, wenn sich eine Schülerin oder ein Schüler schlecht fühlt. In einem herausfordernden Moment können sich die Schülerinnen und Schüler eigenständig ein Ding aus der SOS-Box holen und sich zurückziehen, bis es ihnen besser geht. Die Nutzung und regelmäßige Gespräche darüber werden geübt.

Auch Sie können ganz leicht eine SOS-Box bei Ihnen Zuhause anfertigen.

Unsere Erfahrungen

  • Der Umgang mit der SOS-Box muss regelmäßig mit den Schülerinnen und Schülern geübt werden.
  • Die Schülerinnen und Schüler haben sich unterschiedliche Dinge ausgesucht und aus der Situation entsprechend ausgewählt.
  • Die Schülerinnen und Schülerinnen kommen schneller aus der Gefühlssituation heraus.
  • Aggressives Verhalten konnte deutlich gemindert werden.
  • Durch die Gefühlskarten konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Gefühle leichter in Worte fassen.
  • Die SuS haben ihre Fähigkeiten im Umgang mit Konflikten deutlich verbessert.

Warum das hilf!

Mit der SOS-Box lernt das Kind:

  • Gefühle wahrzunehmen
  • sich selbst zu beruhigen
  • sich besser zu verstehen
  • eigenständig Lösungen zu finden

Viel Spaß beim Ausprobieren! 😊

 

Literatur
Grasmann, E. (2019). Aggressives und expansives Verhalten im Kindes- und Jugendalter. Weinheim Basel: Beltz.
Grasmann, F. E. (2023). Emotionsregulation bei Kindern und Jugendlichen. Weinheim Basel: Beltz.